Eine Ruhepol in der bewegten Handlung des Dramas. Schweißnasse Achseln, ein zugeschnürter Hals, krachende Fingerknöchel, ein unbezwingbares Verlangen braut sich in deinem Magen zusammen: Du erfindest gerade eine Geschichte, in der mehrere mögliche Handlungsstränge parallel verlaufen. Nach unruhigen Proben in deinem Kopf bricht es aus dir heraus, und du erhebst deine Stimme: „Honey, it‘s not what you think!“ Zitiert aus gängigen Dialogen in Filmen und TV-Serien, feiert der Ausstellungstitel das geisterhafte oszillieren, nicht nur zwischen Fakt und Fiktion, sondern auch zwischen dem Belebten und Unbelebten. Vorläufige Identitäten werden, durch choreografierte begehbare Fallstudien, in ein ephemeres Dasein skizziert, bevölkert mit fiktionalen Alternativen von Familienmitgliedern, transgenerationalen Weitergaben, Imitationen von Transformationsmomenten und Objekten die mit Mythen und Missverständnissen aufgeladen sind. Wenn du auf Zehenspitzen, entlang verschiedener Routen durch den Raum schleichst, mischen sich verschiedene Sichtachsen zwischen den Skulpturen und Bildern, was die Arbeiten sequentiell oder kollektiv betrachtbar macht. Anstelle kohärenter Geschichten unter einem festen Blick haften die Ströme ständig neukalibrierter Assoziationen an deinem, sich bewegenden Körper.